Die Kraniche haben es sich überlegt, wegzufliegen.
Schon vor etwa einem Monat haben sie hin und her überlegt (wie hier in Biesenthal nördlich von Bernau), was man deutlich an ihrer Körperhaltung sehen kann.
Sie haben sich auch mit ihren andern Leuten ausgetauscht, was sie machen sollen, von hier nach da haben sie über die Büsche gerufen und sind dann auch selbst das eine oder andere Mal hin und her geflogen, zu den anderen, um sich zu beraten.
Dann sind sie in die Lüfte aufgestiegen. Es war ein linder Herbsttag (etwa hier, bei Eberswalde) und Asphalt Tiger hat hoch in die Lüfte geschaut. Er hat die Kraniche darum beneidet, dass sie fliegen können (dafür hat Asphalt Tiger ein Fahrrad, das haben sie nicht).
Zuerst hat er sie gehört, laut und unverwechselbar. Es waren Kraniche! Und sie waren nicht einer Meinung …
Als sie näher herankamen, hat Asphalt Tiger das deutlich an ihrem Flugverhalten erkennen können:
Aber schnell haben sie sich selbst organisiert. Das sah erst mal etwas langweilig aus, aber der Eindruck wurde dadurch gemildert, dass sich die Kraniche immer weiter miteinander unterhalten haben, auf ihre heitere Art, mit ihrem etwas absurden Humor.
Dann haben sie ihre Ordnung noch mal über den Haufen geworfen, schließlich kann man ja seine Entscheidung immer nochmal revidieren. Asphalt Tiger hat ihnen dann aber aufmunternd zugerufen: „Es wird hier nicht wärmer, Leute!“
Und dann sind sie losgeflogen Richtung Süden. Erst als sie schon fast nicht mehr zu erkennen waren, haben sie sich in der für Kraniche typischen V-Form formiert.
Hier sind sie schon so weit weg, dass Asphalt Tiger sie gerade noch erkennen kann. Eine V-Form ist das aber noch nicht!
Und hier sind sie leider schon verschwunden.
Asphalt Tiger wünscht ihnen einen Guten Flug. „Und kommt gut zurück, nächstes Jahr!“